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Aufgaben und Hintergründe von First Responder

First Responder  =   Helfer vor Ort



16.04.2023:  13 Jahre First Responder Augst Bericht zum Jubiläum

am 16.04.2010, 11:00 startete das First-Responder-Projekt Augst

Ziel einer First-Responder-Gruppe ist es, bei medizinischen Notfällen das therapiefreie Intervall (bis zum Eintreffen qualifizierter Hilfe) zu verkürzen. Unsere ehrenamtlichen Helfer werden dazu parallel zum Notarzt und Rettungswagen durch die Leitstelle Montabaur alarmiert. Der Einsatz von First-Respondern hat dabei keine Auswirkungen auf den Ablauf des eigentlichen Rettungsdiensteinsatzes gemäß Rettungsdienstgesetz RLP; er stellt eine Ergänzung dar. Die Augst-Gemeinden (Eitelborn, Neuhäusel, Kadenbach und Simmern) liegen am äußersten Rand der Rettungswachenbereiche Bad Ems (primär zuständig), Höhr-Grenzhausen und Montabaur, mit entsprechenden Anfahrtszeiten nicht unter 11 Minunten. Unsere Helfer wohnen und/oder arbeiten in einer der 4 Gemeiden und sind daher quasi schon vor Ort, wenn ein Notfall eintritt.
Wir versuchen innerhalb von wenigen Minuten nach Alarm einen unserer ausgebildeten Helfer aus der jeweils betroffenen Gemeinde am Notfallort zu haben.

Derzeit ist in jeder Gemeinde, außer in Kadenbach, mindestens eine ehrenamtlicher Helfer mit Rettungsdienstausbildung und Einsatzerfahrung in Zufallsbereitschaft eingebunden.  Es gibt keinen Dienstplan; es wird immer die ganze Gruppe wird alarmiert; wer in der Augst ist fährt - auch in die Nachbargemeinden.
Insgesamt sind derzeit 8 First-Responder aktiv: 3 Notfallsanitäter und 5 Rettungssanitäter.
Die Helfer werden von uns mit einer kompletten Notfallausrüstung (Notfallrucksack und Defi/EKG Gerät), die im privaten PKW vorgehalten wird und einem Funkmeldeempfänger ausgestattet.
Zwei First Responder haben ein Einsatzfahrzeug des Ortsvereins vor der Haustür stehen(i.d.R. in Eitelborn und in Simmern).
Teffen mehr als zwei First Responder an der Einsatzstelle ein, brechen diese den Einsatz ab.

Seit dem Bestehen der Gruppe wurden wir bisher zu 2.373 Notfalleinsätzen alarmiert (Stand 14.08.2023).


Ausrüstung




Seit Mitte 2022 stehen uns zwei fast identische First Responder Einsatzfahrzeuge vom Typ Ford Kuga 4x4 zur Verfügung:
Funkrufnamen: Rotkreuz Westerwald 6/17-1 und 6/17-2.
Beide Fahrzeuge sind mit umfangreicher notfallmedizinischen und technischen Ausrüstung bestückt.
U.a. mit Notfallrucksack, Kindernotfallrucksack, Defi/EKG-Gerät Corpuls C1, elektrische Absaugpumpe, EZ-IO-Bohrer, Beckenschlingen, KED-System, Decken, Tragetücher, Akku-scheinwerfer, Bergewerkzeuge etc.
(siehe Menue DRK - Fuhrpark)



Weitere Infos zur Ausstattung des First Responder Einsatzfahrzeugs finden Sie hier

Download: Inhaltsverzeichnis Rucksack


Hintergrund

Besonderes Augenmerk liegt auf Herz-Kreislauf-Notfällen: Herzinfarkt - "plötzlicher Herztod" ist eine der häufigsten Todesursachen.

In etwa 75-85% der Fälle liegt dem plötzlichen Herztod eine Kammertachykardie/Herzkammerflimmern zugrunde. Das Herzkammerflimmern führt unbehandelt unwiderruflich innerhalb von ca. 10 Minuten zum Tode.
Die Defibrillation (Elektroschock) ist die einzige erfolgversprechende Therapie des Kammerflimmerns. Je früher sie durchgeführt wird, umso höher sind die Erfolgschancen. Jede Minute ohne Defibrillation verringert die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Wiederbelebung um ca. 10 %. Anders formuliert: nach ca. 10 Minuten Herzkammerflimmern geht die Überlebenswahrscheinlichkeit gegen 0.

Unser Anspruch ist es daher, in jeder der vier Gemeinden mindestens einen First Responder zu haben , der über einen komplettem Notfallrucksack mit automatischem externen Defibrillator (AED-Gerät) verfügt, der von jedem unserer Helfer eingesetzt werden darf.

Unser Parade-Einsatz: 15.03.2013, 6:24
6:24 Alarm
6:29 Eintreffen First Responder:  Herz-Kreislaufstillstand, Laienreanimation durch Angehörige
6:30 1. Analyse AED: Kammerflimmern, 1. Schock
6:32 2. Analyse AED: Kammerflimmern, 2. Schock
6:32 "normaler" Sinusrhythmus, tastbarer Puls, beatmung
6:35 Eintreffen Rettungsdienst: messbarer Blutdruck, assistierende Beatmung

die entscheidenden 6 Minuten Zeitvorteil ...


original EKG der Reanimation vom 15.03.2013: 2. Schock - erfolgreich

Statistik/Zahlen

2010 sind wir in 36 Wochen 91 Notfalleinsätze gefahren; das sind statisitsch rund 2,5 Einsätze pro Woche.
In 2011 waren es schon 165 Einsätze; das sind rund 3,2 Einsätze pro Woche  -  eine Steigerung um 28% gegenüber 2010!
2012 wurden wir 145 mal alarmiert;
2013 waren es 173 Einsätze;
2014 waren es 161 Einsätze;
2015 waren es 170 Einsätze;
2016 waren es 156 Einsätze;
2017 waren es 171 Einsätze;
2018 waren es 196 Einsätze;
2019 waren es 212 Einsätze;
2020 waren es 174 Einsätze;
2021 waren es 208 Einsätze;
2022 waren es 204 Einsätze
2023 wurden wir bisher 147 mal alarmiert.

Seit dem Bestehen der Gruppe sind das bisher 2.373 Notfalleinsätze (Stand 14.08.2023).

Bei den meisten Einsätzen (über 66%) sind unsere First Responder bereits innerhalb von 2-5 Minuten nach der Alarmierung vor Ort.
Der Zeitvorteil vor dem Eintreffen des ersten Rettungsdienstfahrzeug (Rettungswagen oder Notarzt) liegt in 80% über 5 Minuten; in rund 22% sogar bei 10 Minuten und mehr. Bei Schnee und Glatteis waren es auch schon mal 26 Minuten.

Diese Zahlen und kleine Briefe wie diese bestätigen uns in unserer Arbeit und stärken unsere Motivation:

 

Sie habe eine notfallmedizinische Vorbildung und möchten uns aktiv unterstützen ?
Insbesondere für Kadenbach suchen wir Unterstützung für das First Responder Team.

Anforderungen als First Responder:
- Wohnsitz in einer der betreuten Gemeinden (Eitelborn, Neuhäusel, Kadenbach u. Simmern)
- notfallmedizinische Ausbildung:
  Rettungsdienstausbildung: Notfallsanitäter, Rettungsassistent, /-sanitäter, /-helfer
  oder Fachgesundheits- u. Krankenpfleger/in für Intensivpflege und Anästhesie
  oder langjährige Erfahrung als Sanitäter mit Zusatzausbildungen z.B. ALS-Training, MegaCode etc.,
  oder militärische Einsatzersthelfer B "Bravo" bzw. CFR A/B/C
- notfallmedizinische Erfahrung
- Bereitschaft zu regelmäßiger Fortbildung
- persönliche Eignung (physisch und psychisch)
- sowohl Teamfähigkeit wie auch selbständiges Arbeiten
- Mitarbeit als aktives Mitglied oder "freie(r) Mitarbeiter(in)" im DRK Ortsverein Augst e.V.

für das Fahren von Einsatzfahrzeugen zusätzlich:
- min. 3 Jahre Fahrpraxis
- ausreichende Erfahrung mit Sondersignalfahrten im Rettungsdienst
- optional: Fahrsicherheitstraining im Einsatzfahrten-Simulator (Landesfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz e.V.)
- Freigabe für Einsatzfahrten durch unsere Bereitschaftsleitung

Man sollte bedenken, dass First Responder in der Regel mindestens für 5 bis 10 Minuten alleine bei lebensbedrohlichen Notfällen tätig werden. Die Verantwortung und die psychischen Belastung sind zum Teil extrem hoch.
Im Gegensatz zu Rettungsdienst oder Klinik steht einem häufig kein Teampartner zur Seite, mit dem man die Situation gemeinsam meistern kann. Daher ist ausreichende Erfahrung und Sicherheit eine Grundvoraussetzung.

Die nötige Ausrüstung wird gestellt.
First Responder erhalten kein Geld oder Aufwandsentschädigungen; Arbeitgebern wird keine Verdienstausfall erstattet.
Wir arbeiten rein ehrenamtlich in unserer "Freizeit".

trauen Sie sich das zu ?   ... dann sprechen Sie uns an; kommen Sie vorbei ... 

(Gruppenabend i.d.R. immer dienstags um 20 Uhr, Augst-Halle Neuhäusel)

Wir freuen uns darauf Sie kennen zu lernen !



Downloads / Links


Quelle: Westerwälder-Zeitung vom 19.08.2019 (mit freundlicher Genehmigung der Rhein-Zeitung)


 
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Info-Videos






Kontakt



Unterkunft:
Augst Halle
Westerwaldstraße
56335 Neuhäusel

Postanschrift:
DRK Ortsverein Augst e.V.
Triftstraße 6
56337 Eitelborn

Telefon:  02620 - 95 19 433
Telefax:  02620 - 95 19 434
E-Mail senden

Spenden an

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BIC         NASSDE55XXX 
IBAN
DE36 5105 0015 0710 2005 44

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