Einsatzmeldung: " ICE3-Alarm; Entgleister ICE im Tunnel Dernbach; Vollalarn für die SEG-Westerwald"
Der Tunnel Dernbach ist mit über 3km der längste im Westerwald und hat 5 Rettungsplätze:
Nord- u. Südportal sowie 3 Notausstiege.
Zunächst werden die Verletzten aus dem Zug gerettet und zum nächstgelegenen Rettungsplatz gebracht.
Dort werden sie erstversorgt und notdürftig transpotfähig gemacht.
Mit Rettungs- und Krankentransportwagen werden die Verletzten dann zu einem in der Nähe aufgebauten Behandlungsplatz (BHP50) gefahren.
Spätestens dort wird eine ärztliche Sichtung durchgeführt und die Patienten in bis zu 5 Kategorien eingeteilt.
Jeder Patient erhält eine Anhängekarte mit einer Farbcodierung und einer Patientennummer:
rot: SK I sofort behandlungsbedürftig - Schwerstverletzte
gelb: SK II Schwerverletzte
grün: SK III Leichtverletzte (gehfähig)
(blau: SK IV aktuell keine Überlebenschance - wird nur in Extremsituationen ausgegeben, sonst rot)
schwarz: Verstorben, Tote
unverletzte Betroffene werden dem Betreuungsdienst zugeleitet
Im Behandlungsplatz findet dann die medizinsche Versorgung statt:
lebensrettende Maßnahmen und Stabilisierung für den Weitertransport ins nächste geeignete Krankenhaus
Der BHP50 hat eine planerische Kapazität von 50 Patienten pro Stunde mit 2 Durchläufen (=100 Patienten in 2 Stunden), wobei man von ca. 40% Schwerstverletzte "SK I", 20% Schwerverletzte "SK II" und 40% Leichtvereletzte "SK III" ausgeht.
Gemäß "Alarm- u. Einsatzplan ICE" ist die SEG Augst beim einem Unfall im Tunnel Dernbach zusammen mit anderen Einheiten zum Aufbau und Betrieb des Behandlungsplatzes in Ebernhahn vorgesehen.
Wir sind mit allen drei Fahrzeugen 12/11-2, 12/19-2, 12/86-2 und SEG-Geräteanhänger in Verband ausgerückt.
In Ebenhahn wurde uns vom Organisatorischen Leiter (OrgL) die Führung des Behandlungsplatzes (BHP50) übertragen:
- unserer Zugführer übernahm die Führung im Unterabschnitt BHP - "Leiter BHP" (rote Weste)
- einer unserer Gruppenführer führte innerhalb des BHP50 den Behandlungsbereich "SK III" (Leichtverletzte) - "Gruppenführer SK III" (blaue Weste)
- unser ELW1 12/11-2 stelle das "Modul Führung" für den BHP (1 Zugtruppführer, 2 Führungsassistenten)
- unser Rettungswagen 12/86-2 wurde zum Patiententransport an die Rettungsplätze geschickt
BHP50 in der Rosenheck-Halle Ebernhahn Foto: Thomas Huberty, Mogendorf
Gegen 05:20 war die Übung für uns beendet.
Insgesamt 40 Verletzte und 52 Betroffene wurden von den Rettungsplätzen zum Behandlungsplatz transportiert, dort behandelt und fiktiv in Krankenhäuser transportiert.
Gruppenführer "BHP Ausgang" beim Abtransport des letzten Patienten Foto: Thomas Huberty, Mogendorf
Wir waren mit 12 Helfern (2 Rettungsassistenten, 5 Rettungssanitätern, 5 Sanitätern) und allen Fahrzeugen im Einsatz.
P.S.:
Als wir gerade wieder in Neuhäusel an unseren Garagen angekommen waren, gingen unsere Melder: First Responder Einsatz in Eitelborn. (siehe First Responder)