an diesem Wochenende fand eine gemeinsame Fortbildung der
Feuerwehr Neuhäusel und des DRK Ortsverein Augst zum Thema "Technische
Hilfeleistung Unfall THU" bzw. "Traumversorgung / eingeklemmte
Person VU" statt.
Im Vordergrund stand die Zusammenarbeit zwischen technischer und medizinischer
Rettung - zwischen Feuerwehr, First Respondern und Rettungsdienst.
Am Freitag Abend startete die Fortbildung mit dem theoretischen Teil.
Von der Feuerwehr Neuhäusel referierte Jörg Klingeberg (Kreisausbilder) zu den
Themen: Ordnung des Raumes, Gefahren an der Einsatzstelle allgemein und zu
speziellen alternativen Antriebstechniken.
Für den medizinischen Teil der Fortbildung konnten wir OFA Jens Schwietring vom
BWZK Koblenz, Leitender Notarzt im Kreis Koblenz und ärztlicher Leiter am
Rettungshubschrauberstandort Christoph 23 Koblenz gewinnen.
Jens Schwietring stelle die Einsatzsituation "Verkehrsunfall" aus
notärztlicher Sicht dar und ging sowohl auf Einsatztaktiken bei
"normalen" wie auch bei größeren Schadenslage ein.
Am Samstag Morgen wurde praktisch geübt.
Es wurden mehrere Stationen aufgebaut und nacheinander bzw. parallel
abgearbeitet:
Station 1: PKW auf den Dach in Hanglage, 2 Personen noch in den Sitzen
hier musste zunächst das Fahrzeug gesichert werden; eine erste Notöffnung
(Zugang zu den Patienten) hergestellt werden.
Dann galt es die über Kopf hängenden Dummy's schnellst möglich zu befreien und
aus den Fahrzeug zu holen.
Dabei wurden verschiedene Verfahren ausprobiert, denn jeder Unfall ist anders
und jede Methode hat Vor- und Nachteile.
Station 2: hier wurde angenommen, dass der Fahrer eines PKW bei einem Unfall in
seinem Fahrzeug eingeschlossen war und
dieser Patient nicht mehr ausreichend atmet.
Die ersteintreffenden First Responder mussten alleine eine Notöffnung bzw. einen Zugang
zum Patienten herstellen und schnellst möglich die Atemwege sichern und den
Patienten noch im Fahrzeug beatmen. Es wurden verschiedene Zugangsmöglichkeiten
geübt: durch das Seitenfenster der Fahrertür, ein Seitenfenster hinten und die Heckscheibe.
Eine Wiederbelebungspuppe musste längere Zeit effektiv beatmet werden, bis eine
Befreiung durch die Feuerwehr erfolgte (Crash-Rettung).
Station 3: eine erkrankte oder verletzte Person musste aus einer LKW-Kabine
gerettet werden.
Die besondere Herausforderung hierbei ist die Höhe und räumliche Enge der
Fahrerkabine.
Die Feuerwehr setzte eine Rettungsplattform ein, die auf den HLF vorgehalten
wird.
An der anderen Fahrzeugseite wurde die Hebebühne des MZF2 als Plattform
benutzt.
Der Patient wurde jeweils in ein KED-System gepackt und auf einem Spineboard
aus der Kabine gerettet.
Hier werden wegen der Höhe viele Hände benötigt; Zusammenarbeit ist
unabdingbar.
Station 4 und 5: hier wurden jeweils verschiedene Rettungstechniken an PKW geübt:
Entfernen der Türen, Herausnehmen der B-Säule, Abkippen des Vorderbaus, Entfernen
der Rückenlehnen etc.
Die Rettungsassistenten und -sanitäter lernten viel über das Vorgehen und technischen
Möglichkeiten der Feuerwehr.
Hier bekam man ein Gefühl dafür, was technisch machbar ist und wie lange
verschiedene Maßnahmen dauern.
Dies ist insbesondere sehr wichtig für die Festlegung der Rettungsstrategie
unter Berücksichtigung des medizinischen Zustandes des Patienten.
An diesen Stationen wurde auch die Herstellung einer Notöffnung durch die First
Responder mit einfachen Mitteln geübt.
Schließlich bekamen auch die medizinischen Rettungskräfte einmal Gelegenheit
mit Schere und Spreizer zu arbeiten.
Zeil der gemeinsamen Fortbildung war es, die Zusammenarbeit und das
gegenseitiges Verständnis zu verbessern:
wir sind EIN STARKES TEAM !
Die Veranstaltung wurde von allen Beteiligten sehr positiv bewertet. Wir hatten
viel Spaß miteinander und haben viel voneinander gelernt.
Im Einsatzbereich der Augst-Gemeinden steht mit der Feuerwehr Neuhäusel und der
First Responder Gruppe des DRK Augst ein gut ausgebildetes und eingespieltes
Team für die Unfallrettung bereit - sowohl technisch, wie auch
notfallmedizinisch.
Die Veranstaltung wurde vom Landesgremium "Fortbildung Rettungsdienst
Rheinland-Pfalz" (FRRP) mit 10 Fortbildungspunkten(Stunden) anerkannt.
Wir bedanken uns recht Herzlich für die Unterstützung bei:
Firma Autoverwertung und KFZ-Handel D.+M. Hünermann Neuwied, die uns zwei
PKW's zur Verfügung gestellt hat;
Firma Recycling Schneider in Simmern für den LKW
Notarzt Jens Schwietring, der sich in seiner Freizeit
unentgeltlich bereit erklärt hat die Fortbildung zu unterstützen;
Markus Bersch, Rettungsassistent u. Kreisbereitschaftsleiter DRK Westerwald, der seine jahrelangen Erfahrungen von der A3 bei Nentershausen eingebracht hat;
Jens Weinriefer, stv. Wehrleiter VG Montabaur und Mitarbeiter der Firma Feuerwehr Schmitt Neuwied, der seine Erfahrungen aus Seminaren seines Arbeitgebers und technische Neuerungen aus dem Hause Weber Rescue Systems mitgebracht hat.
Nassauische Sparkasse BIC NASSDE55XXX IBAN DE36 5105 0015 0710 2005 44 |