Einsätze - RTW ELW Blaulicht bei Nacht

Einsätze Archiv 2011

04.12.2011


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An diesem Wochenende fand in Koblenz die bundesweit größte Evakuierungsaktion der Nachkriegszeit statt.
Im Rhein vor Koblenz-Pfaffendorf wurden vor einigen Tagen gleich 3 Bomben aus dem 2. Weltkrieg gefunden:
eine britische Luftmine vom Typ HC 4000lb "Cookie" (1.800 kg), eine amerikanische 125 kg (Spreng-) Fliegerbombe und eine deutsche Nebelbombe (Nebelfaß).

Wegen der besonders starken Druckwelle bei der Detonation einer HC 4000lb Luftmine ("Blockbuster" oder "Wohnhausknacker") wurde ein Bereich von 1,8 km rund um den Fundort zum Sicherheitsbereich erklärt, der für die Entschärfung evakuiert werden musste. Im Evakuierungsbereich leben rund 45.000 Menschen, das entspricht etwa 42% der Koblenzer Bevölkerung.
In diesem Gebiet liegen auch zwei große Kliniken: das Brüderkrankenhaus und das evangelische Stift St. Martin mit rund 700 Patienten,
sowie 7 Alten-/Pflegeheime. Diese Objekte mussten komplett geräumt werden.
Dazu begann die Verlegung der Intensiv-Patienten bereits in der Vorwoche; die beiden Krankenhäuser wurden am Samstag geräumt.

Am Sonntag wurden dann die 7 Pflegeheime und eine größere Anzahl von Privatadressen durch den Sanitätsdienst evakuiert.
Für diese gewaltige Aufgabe wurde ein Großaufgebot an Rettungsfahrzeugen aus ganz Rheinland Pfalz und von allen Hilfsorganisationen zusammen gezogen.
Insgesamt standen zur Verfügung: 69 Rettungswagen, 158 Krankenwagen, 48 Rollstuhl-/Mannschaftstransporter sowie 7 Einsatzleitfahrzeuge und 647 Einsatzkräfte.

Rettungsmittelhalteplatz im Verwaltungszentrum Koblenz (ca 1/3 der Fahrzeuge)

 

Für die Betreuung der Evakuierten Bürger wurden 7 Betreuungsstellen rund um die Evakuierungszone eingerichtet.
Dazu waren 21 Schnell-Einsatz-Gruppen "Betreuung" mit weiteren 90 Fahrzeugen und 273 Helfern im Einsatz.

Insgesamt war der Sanitäts- und Betreuungsdienst inklusive Führung und Verpflegung mit ca. 1.000 Einsatzkräften und ca. 400 Fahrzeugen im Einsatz. Dabei wurden rund 12.000 Einsatzstunden geleistet.

Wir beteiligten uns mit dem DRK Kreisverband Westerwald an diesem Einsatz:
Um 05:30 Uhr trafen sich insgesamt 14 Transportfahrzeuge (5 Rettungswagen und 9 Krankenwagen) aus dem gesamten Westerwaldkreis am Rewe-Parkplatz in Neuhäusel.
Von dort aus ging es geschlossen nach Koblenz in einen Bereitstellungsraum im Verwaltungszentrum.
Nachdem alle Fahrzeuge registriert waren, fand die Einsatzbesprechung statt. Jedem Fahrzeug wurde ein oder mehrere Einsatzaufträge übergeben.
Die Kräfte aus dem Westerwald wurden zur Evakuierung des Altenheims Geschwister de Haye'sche Stifung auf der Karthause eingesetzt.
Die nicht gehfähigen Bewohner wurden von uns zum Teil mit ihren Betreuern in andere Pflegeheime transportiert.
Gegen 10:30 waren alle Transportaufträge ausgeführt und das lange Warten begann.
Als gegen 16:50 nach erfolgreicher Entschärfung aller Sprengkörper die Sperrzone aufgehoben wurde, begann sofort der Rücktransport.
Jede Fahrzeugbesatzung brachte genau die Patienten wieder zurück, die sie am Morgen evakuiert hatte.
Zusätzlich wurden noch rund 100 Krankenhauspatienten zurückverlegt, die bereits am Samstag evakuiert wurden.

Am Morgen wurden insgesamt 549 Transporte mit 245 Fahrzeugen durchgeführt.
Abends waren es dann 650 Transporte mit 295 Fahrzeugen.
Bereits gegen 19:30 waren alle Transporte erledigt und der Einsatz konnte frühzeitig beendet werden.

Wir waren mit unserem Rettungswagen 12/86-2 und 2 Rettungsassistenten je 15 Stunden im Einsatz.







Kontakt



Unterkunft:
Augst Halle
Westerwaldstraße
56335 Neuhäusel

Postanschrift:
DRK Ortsverein Augst e.V.
Triftstraße 6
56337 Eitelborn

Telefon:  02620 - 95 19 433
Telefax:  02620 - 95 19 434
E-Mail senden

Spenden an

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BIC         NASSDE55XXX 
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DE36 5105 0015 0710 2005 44

Einsatzgebiet

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